Der Kovive-Adventskalender
Hinter den 24 Türchen unseres Adventskalenders verbirgt sich eine berührende Geschichte für Jung und Alt. Erlebe magische Momente beim (Vor-)Lesen und tauche ein in die Welt von Finn und seinen Freunden.
Du möchtest genau wie Finn in unserer Geschichte etwas Gutes für Kinder tun? Dann schau hier vorbei:
Die Waldlichtung
Es war einmal ein kleiner Junge namens Finn, der in einem kleinen Dorf in der Schweiz lebte. Er wohnte mit seiner Familie in einem kleinen Häuschen direkt neben einem Wald mit grossen Tannen. Der Dezember war da, und die ersten Schneeflocken fielen sanft vom Himmel und Finn verbrachte jede freie Minute draussen beim Schneemann bauen und Schlitten fahren mit seinen Freunden.
Finn konnte es kaum erwarten, Weihnachten zu feiern. Jeden Morgen kontrollierte er, ob ihm jemand vielleicht schon ein Päckchen oder eine Karte zugeschickt hatte. Eines Morgens fand Finn einen geheimnisvollen Brief im Briefkasten. Der Absender schien ein alter Mann zu sein, die Adresse kannte Finn auch nicht. Im Brief schrieb dieser alte Mann von einem magischen Ort, an dem Weihnachtswünsche wahr werden.
Ein magischer Ort in einem Wald? Finn überlegte: «Vielleicht befindet sich der magische Ort ja in unserem Wald.» Finn wollte unbedingt herausfinden, wo dieser Ort war, und folgte dem Hinweis im Brief. Er zog sich seine Winterschuhe, Handschuhe und eine Mütze an und machte sich auf den Weg in den Wald.
Die grossen Tannen glitzerten weiss im Sternenlicht. Finn stapfte durch den Schnee in den Wald hinein. Kurz darauf entdeckte er ein Reh hinter einem grossen Baum. «Hallo Reh, ich heisse Finn. Hast du schon einmal von einem magischen Ort gehört, an dem Weihnachtswünsche wahr werden?». Zu seiner Überraschung antwortete das Reh: «Hallo Finn, ich glaube der Fuchs hat letztens einen solchen Ort erwähnt. Wenn du willst, kann ich dich zu ihm führen.» Und so folgte Finn dem Reh.
Als Finn und das Reh bei der Fuchshöhle angelangt waren, beugte sich Finn zum Eingang und rief leise nach dem Fuchs: «Hallo Fuchs, ich bin Finn. Weisst du, wo der magische Ort ist, an dem Weihnachtswünsche wahr werden?». Ein kleiner Fuchs hüpfte fröhlich aus dem Bau heraus und rief: «Ja, der magische Ort ist nicht weit von hier». Also stapften sie fortan zu dritt durch den Schnee.
Bald erreichten sie eine Lichtung, auf der ein wunderschöner Baum stand, geschmückt mit funkelnden Lichtern. Finn konnte seinen Augen kaum trauen. "Ist das der magische Ort?" fragte er das Reh und den Fuchs. "Ja, hier werden manchmal Wünsche von Kindern erfüllt!" antwortete der kleine Fuchs.
Finn schloss die Augen und überlegte, was er sich wünschen möchte. Erst dachte er an einen neuen Schlitten, einen, den er im Schaufenster im Kaufhaus gesehen hatte. Sein Bauch grummelte und er stelle sich einen Berg voller leckerer Schokolade vor. Dann erinnerte er sich an ein paar Kinder aus seinem Dorf. Er wusste, dass sie letztes Jahr keine Geschenke erhalten hatten und im Sommer auch nicht in den Urlaub gefahren waren. Finns Mama hat ihm erklärt, dass die Eltern dieser Kinder nur ganz wenig Geld besassen.
Und so wünschte sich Finn schliesslich, dass dieses Jahr alle Kinder ein frohes Weihnachten feiern dürfen. Nachdem Finn seinen Wunsch ausgesprochen und die Augen wieder geöffnet hatte, schien ihm der Baum noch heller als vorher zu leuchten. «Was passiert jetzt?», fragte er den kleinen Fuchs. «Jetzt helfen wir dir, deinen Wunsch zu erfüllen», antwortete er.
Der Fuchs und das Reh stapften nun wieder los, in den verschneiten Wald hinein. Finn folgte ihnen unschlüssig. Wie konnte er denn bloss diesen Wunsch in die Tat umsetzen? Die Frage beschäftigte ihn den ganzen Weg nach Hause, sodass er gar nicht auf den Weg achtete und über Dornen stolperte. Auch als er längst wieder zuhause unter der warmen Bettdecke lag, wusste er nicht, was er tun sollte.
Am nächsten Morgen dachte Finn kurz, ob er das alles nur geträumt hatte. Doch als er seine Winterschuhe sah, an denen immer noch eine Dornenranke heftete, wusste er, dass er abends draussen im Wald war. In der Schule erzählte er seinen Freunden von dem magischen Ort, dem Reh und dem Fuchs und von seinem Wunsch. Und während Finn berichtete, kam ihm eine Idee.
«Wisst ihr was?!» rief er ganz aufgeregt, «Wir schreiben die Wünsche aller Kinder im Dorf auf und hängen Sie an den Baum am magischen Ort, vielleicht werden sie so erfüllt.» Finn und seine Freunde verbrachten die nächsten Tage jede freie Minute damit, alle Kinder im Dorf nach ihren Wünschen zu fragen.
Ein paar Tage später hatten sie ganz viele bunte Zettel, mit denen Sie in den Wald liefen. Finn lief voraus, doch er fand den Weg zu der wundervollen Lichtung nicht. Auch das Reh und den Fuchs haben die Kinder überall gesucht, aber nirgends gefunden. Enttäuscht kehrten sie ins Dorf zurück, mit allen Wünschen der Kinder auf den bunten Zetteln. Finn legte sie zuhause auf den Tisch und kroch traurig unter die Bettdecke.
Am nächsten Morgen hatte Finn keinen Hunger. Er wusste einfach nicht, wie er diese Wünsche wahr werden lassen könnte. Seine Mama fragte ihn: «Finn, was ist denn los? Und was sind das alles für Wünsche? Du weisst schon, dass dir die niemand alle erfüllt?» Und so erzählte Finn seiner Mama vom magischen Ort und den Wünschen der Dorfkinder.
Finns Mama hörte sich die ganze Geschichte an und sagte dann: «Ich habe gestern ein Reh hinter unserem Haus gesehen.» Finn rannte nach draussen und suchte das Reh rund ums Haus, aber fand nur die Spuren im Schnee. «Es ist nicht mehr da, Mama», sagte Finn geknickt. «Vielleicht kannst du dem alten Mann einen Brief schreiben und ihn fragen, wie du die vielen Wünsche der anderen Kinder erfüllen könntest?», schlug die Mama nun vor. «Jaaaa», rief Finn wieder voller Hoffnung.
Finn rannte wieder in sein Zimmer zurück und schrieb dem Mann einen langen Brief und legte alle Wunschzettel dazu. Jeden Morgen kontrollierte er den Briefkasten und wartete ungeduldig auf die Antwort. Bis sie endlich kam: ein weiterer Brief vom alten Mann. Es stand nur ein einziger Satz darin: «Manchmal sind magische Momente wertvoller als jedes Geschenk».
Finn trommelte einmal mehr seine Freunde zusammen. Bei sich zuhause zeigte er ihnen den Brief und fragte sie, was sie jetzt tun sollten. «Ist ein magischer Moment, wenn jemand etwas zaubert?», fragte der eine. «Vielleicht können wir Kartentricks lernen.» «Oder wir lernen ein Kaninchen aus dem Hut zaubern?», steuerte ein anderer dazu bei. Und dann hatten sie alle die gleiche Idee: «Wir feiern alle zusammen Weihnachten auf der magischen Lichtung!» schrien sie und brachen in Jubel aus.
«Aber wie finden wir das Reh und den Fuchs, damit wir wieder zu der magischen Lichtung kommen?», fragte Finns Freund. Alleine hatten sie den Weg ja auch mit den Wunschzetteln nicht gefunden. Traurig sahen sie sich an. In dem Moment klopfte es leicht ans Fenster. Draussen stand das Reh und stupste mit seiner Nase gegen Finns Fensterscheibe. «Nichts einfacher als das», rief Finn fröhlich.
Am nächsten Tag stand Finn ganz früh auf. Er packte seinen Rucksack und stapfte in den Wald. Dort traf er auf seine Freunde, das Reh und den Fuchs. Gemeinsam liefen sie zum magischen Ort. Auf der Lichtung fanden sie den Baum, der mit vielen Lichtern geschmückt war.
Finn und seine Freunde bereiteten alles für das gemeinsame Fest vor. Sie sammelten trockenes Holz für ein Feuer, bauten einen Schneemann und nahmen ein paar der Lichter vom Baum. Als sie fertig waren, wanderten sie zurück ins Dorf und verteilten die Lichter auf dem Weg.
So konnten sie in den nächsten Tagen alles fertig vorbereiten und fanden den Weg zum magischen Ort dank der Lichter ganz einfach wieder. Obwohl sie es fast nicht aushielten, beschlossen sie, dass sie niemandem von ihrem grossen Fest erzählen würden.
Endlich war es Heiligabend. Als es eindunkelte, weihte Finn seine Eltern in den Plan ein. Auch seine Freunde erzählten ihren Eltern, dass es dieses Jahr ein anderes, ganz besonderes Weihnachtsfest geben würde.
Und so kam es, dass bei Finn und seinen Freunden bald das Weihnachtsessen, Punsch, warme Decken und leckere Weihnachtskekse auf die Schlitten gepackt wurden. Mit Mütze, Handschuhen und warmen Jacken liefen sie von Tür zu Tür und luden alle Dorfbewohner ein zu einem magischen Weihnachtsfest.
Kurz darauf liefen die Dorfbewohner hinter Finn und seinen Freunden her, tief in den verschneiten Wald, immer den Lichtern am Wegesrand entlang.
Als sie auf der Lichtung ankamen, leuchtete der magische Baum wundervoll und am Waldrand sah Finn das Reh und den Fuchs hinter einer Tanne hervorlugen. Er winkte ihnen heimlich zu.
Nachdem sich alle ihr Essen auf der Lichtung geteilt hatten, stand Finn auf und erzählte von seinem Wunsch. Es wurde ganz still auf der Lichtung.
«Ich habe mir gewünscht, dass dieses Jahr alle Kinder ein schönes Weihnachtsfest haben», sagte er. «Ich habe alle ihre Wünsche gesammelt und wollte sie an diesen magischen Ort bringen, damit sie in Erfüllung gehen. Das hat leider nicht geklappt. Vielleicht ist aber mein eigener Wunsch trotzdem in Erfüllung gegangen.» Finn erklärte: «Wir haben heute Abend nicht nur unser Essen miteinander geteilt. Wir haben zusammen einen magischen Moment erlebt. Vielleicht ist das ja mehr Wert, als ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum? Ich werde mich auf jeden Fall noch lange daran erinnern.»
Die Menschen waren sehr gerührt und bedankten sich bei Finn und seinen Freunden. Sie feierten noch lange auf der wunderschönen Lichtung. Und so kam es, dass grosse Feste von nun an gemeinsam am magischen Ort gefeiert wurden. Gemeinsam wurde gegessen, gesungen und gelacht.
Auch dieses Jahr werden der Fuchs und das Reh die Menschen aus dem Dorf auf der wundervollen Lichtung vom Waldrand beobachten und sich freuen, dass sie zur Erfüllung von Finns Wunsch beitragen konnten.
Geschrieben von: Michelle Bucher / Copyright: Kovive
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