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Gemeinsam gegen Kinderarmut

Kinderarmut ist eine Realität in der Schweiz. Geht es den Eltern finanziell schlecht, leiden die Kinder am meisten. Sie können nicht wie ihre Freunde an der Gesellschaft teilnehmen, was unmittelbare wie langfristige negative Folgen hat.

Wo Kinderarmut am meisten droht 

«Armut bedeutet Unterversorgung in wichtigen Lebensbereichen (materiell, kulturell und sozial), so dass die betroffenen Personen nicht den minimalen Lebensstandard erreichen, der im Land, in dem sie leben, als annehmbar empfunden wird.» (Bundesamt für Statistik, BFS)

Kinderarmut ist oft dort anzutreffen, wo Eltern aufgrund fehlender Bildung, einer chronischen Krankheit oder anderer Schicksalsschläge von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Zudem spielt auch die Familienkonstellation eine Rolle:

  • In der Schweiz sind 8,7% der Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommensarmut betroffen. Dies entspricht rund 745'000 Personen.
  • Alleinerziehende mit Kind(ern) unter 18 Jahren zählen dabei zu den am stärksten betroffenen Gruppen - Ein Fünftel aller Einelternhaushalte sind auf Sozialhilfe angewiesen.
  • 134'000 Kinder und Jugendliche in der Schweiz sind von Armut betroffen.
  • Weitere 275'000 Kinder und Jugendliche in der Schweiz sind von Armut bedroht.
  • Im Schnitt sitzen damit pro Schweizer Schulklasse 1-2 armutsbetroffene und zusätzlich 1-2 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche.

Hinzu kommt, dass in vielen Kantonen die Sozialhilfe das Existenzminimum für Betroffene nicht mehr garantiert. So wurden die SKOS-Richtlinien zum Nachteil der Sozialhilfebezüger reformiert (letzte Revision im 2020) und der Grundbedarf bei Haushalten ab 6 Personen sowie bei jungen Erwachsenen bis 25 mit eigenem Haushalt gesenkt. 

 

Auswirkungen von Armut in der Kindheit

Ist eine Familie arm, besteht ein grosses Risiko, dass die Armut weitervererbt wird. Durch soziales Lernen übernehmen Kinder die Verhaltensweisen und Ansichten ihrer Eltern. Sie machen die Erfahrung, dass sie sich viele Dinge nicht leisten können und verinnerlichen diese. Hinzu kommt allzu oft das Problem der Stigmatisierung, wenn ein Kind immer nur abgenutzte Kleidung trägt, nicht wie seine Freunde Nachmittage in der Badi verbringen oder am Klassenlager teilnehmen kann. Das ständige Bewusstsein darüber, anders zu sein und nicht dazu zu gehören, schwächt über kurz oder lang das Selbstwertgefühl.

Zudem können Eltern mit zeitlich und finanziell eingeschränkten Ressourcen ihrem Nachwuchs nicht die nötige Förderung bieten. Ein fataler Nachteil in unserer leistungsorientierten Gesellschaft. Wachsen Kinder in einem wenig anregenden Umfeld auf, fehlt es ihnen an Möglichkeiten ihre kognitiven, sozialen und motorischen Fähigkeiten zu trainieren. Dies kann sich negativ auf den schulischen Erfolg und den späteren Einstieg ins Berufsleben auswirken. Wie die Weltgesundheitsorganisation festhält, sind Kinder im späteren Leben körperlich und mental fitter, wenn sie sich bereits ab Säuglingsalter viel bewegen und im Freien spielen. Dies fördert das Körpergefühl und räumliche Denkvermögen, was wiederum eine Vielzahl positiver Effekte hat, so zum Beispiel auf das Immunsystem oder die Fähigkeit, mathematische Zusammenhänge zu erkennen.

 

So hilft Kovive

Um diese Negativspirale zu durchbrechen, bietet Kovive armutsbetroffenen und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Schweiz Entlastungs- und Pflegeplätze bei ausgewählten Kovive-Betreuungspartner*innen sowie unbeschwerte Ferienerlebnisse in den Kovive-Camps an.

Dank den beiden Kovive-Angeboten erhalten die begleiteten Kinder Schutz, Geborgenheit und Förderung. Gleichzeitig werden die Herkunftsfamilien oder involvierten Systeme entlastet.

So helfen Sie

Engagieren Sie sich mit uns, um Kinderarmut und ihre Folgen zu bekämpfen. Mit einem Kovive-Engagement ermöglichen Sie direkte und effiziente Hilfe für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen. Alle Unterstützungs-Optionen finden sie hier

 

Quellen:

  • bfs.admin.ch, Bundesamt für Statistik, aktuelle Zahlen vom 02. Mai 2023
  • beobachter.ch, Kinder am Rand, 5. November 2020
  • skos.ch, Medienmitteilung vom 1. Februar 2017
  • who.int, WHO guidelines on physical activity and sedentary behaviour, 2020